Sind Sie auch von dem Standardtitel „Das könnte Ihnen auch gefallen“ für personalisierte Empfehlungen nach dem Stil von Amazon gelangweit? Ja, natürlich ist das ein Standardtitel, den jeder kennt und der in Online Shops erwartet wird. Aber vielleicht überrascht ein Nicht-Standard-Titel und interessiert Ihre Kunden mehr?
Im Folgenden finden Sie ein Rezept, um den perfekten Titel für Recommendations für genau Ihren Use-Case zu finden.
Schritt 1: Beantworten Sie die folgenden Fragen
- Was ist das durchschnittliche Alter Ihrer Kunden?
- Auf welche Zielgruppe fokussieren Sie sich?
- Sind die meisten Ihrer Kunden weiblich oder männlich?
- In welchem Kontext möchten Sie Ihre Empfehlungen anzeigen (auf Produktseiten, der Warenkorbseite, im Blog)?
- Funktioniert der Titel auch auf mobilen Devices?
- Ist es möglich, den Titel farblich hervorzuheben?
- Sind Großbuchstaben im Rahmen Ihrer Corporate Identity möglich?
- Wollen Sie verschiedene Titel für verschiedene Zielgruppen anzeigen?
- Verstehen Ihre Kunden was Personalisierung ist oder brauchen Sie eine Erklärung?
- Wollen Sie sich auf direkte Conversions oder auf eine Verbesserung der Besuchszeit fokussieren?
Schritt 2: Analysieren Sie Ihre Antworten
- Das durchschnittliche Alter Ihrer Kunden ist sehr wichtig für den Titel Ihrer Empfehlungen. Für jüngere Kunden kann es eine persönlichere Sprache sein, für ältere Kunden müssen sie förmlicher sein. Allgemeinere Titel funktionieren besser für ältere Kunden, Jüngere erwarten mehr Flexibilität und Pep.
- Abhängig von Ihrer Zielgruppe können Sie Ihre Titel in eine bestimmte Richtung formen. Neben dem Alter aus Frage 1 wissen Sie aus Ihrer Erfahrung, wie spezifisch Sie werden müssen. Es hängt von der Branche ab, wie exklusiv Ihre Produkte sind und ob Sie den Kunden erklären müssen, was in Ihren Recommendations enthalten ist. Z.B. wird in einem Fahrrad-Shop ein Titel wie „Ihre Accessoires“ gut funktionieren, aber derselbe Titel funktioniert überhaupt nicht in einem Fashion-Online Shop, weil nicht deutlich wird, welche Art von Accessoire gemeint ist (Taschen, Schuhe, Schmuck).
- Männlich oder weiblich, die Frage ist sehr wichtig. Frauen erwarten in der Regel weiche und schöne Titel für Recommendations, wohingegen Männer mehr analysieren und genauer wissen wollen, was sich dahinter verbirgt und wieso. Denken Sie nach, welches Geschlecht Sie ansprechen möchten. Falls beide, verwenden Sie unterschiedliche Titel für Recommendations und beantworten Sie diese Fragen für beide Geschlechter separat.
- Der Kontext definiert, was Sie anzeigen. Cross-Sells z.B. machen nur auf der Produktdetailseite und im Warenkorb Sinn. Verdeutlichen Sie bereits im Titel, was Sie in den Recommendation Widgets anbieten. „Andere mögen auch“ ist nicht klar genug, ein Titel wie „Cross-Sells wie Ihr aktuelles Produkt“ ist zu technisch und „Produkte der selben Kategorie aus Ihrem persönlichen Produktpool“ zu komplex. Wenn Sie allerdings diese 3 Varianten kombinieren, erhalten Sie etwas wie „Passend zu Ihrem Geschmack Ihrer aktuellen Auswahl“. „Geschmack“ klingt persönlich, „passend“ suggeriert die richtigen Empfehlungen und „Auswahl“ bezieht sich auf das aktuelle Produkt – einfach zu verstehen für den Besucher.
- Denken Sie daran: heutzutage besteht der Traffic der meisten Websites bereits zu über 50% aus Mobile und Tables. Ihr gewählter Titel der Recommendations muss daher in Länge, Stil und Inhalt für Mobile optimiert sein.
- Erlaubt Ihr CI farbige Titel? Dies ist vergleichbar mit einem multivariaten Test mit farbigen Checkout Buttons: überlegen Sie, Ihren Recommendations mehr Aufmerksamkeit durch farbige Titel zu geben.
- Großbuchstaben sind auch ein eleganter Weg, um Recommendations hervorzuheben – natürlich nur, wenn es in Ihr CI passt und nicht zu marktschreierisch ist.
- Überlegen Sie sich unterschiedliche Titel für Recommendations für unterschiedliche Zielgruppen. Benutzen Sie z.B. englische Bezeichnungen in anderen Sprachen in der Mode-Branch und nutzen Sie technische Ausdrücke in Online Shops, die Hardware verkaufen. So stellen Sie einen direkten Bezug zu der jeweiligen Zielgruppe her.
- Wenn Ihre Kunden noch nicht wissen, was Personalisierung ist oder – noch schlimmer – Angst vor Titeln wie „Wir wissen, was Sie mögen“ haben, dann verunsichern Sie sie nicht noch mehr. Nutzen Sie in diesem Fall allgemeinere Titel („Bestseller“) und weniger persönliche.
- Eine sehr wichtige Frage für Ihre Recommendation Titel ist, ob Sie mit dem Empfehlungen direkt Verkäufe erzielen wollen oder z.B. die Besuchszeit und das Stöbern auf der Seite anregen möchten. Oder möchten Sie Traffic z.B. von Ihrem Blog zurück in den Online Shop leiten? Titel wie „Ihre persönlichen Empfehlungen für Heute“ erzeugen einen leichten Druck auf die Kunden, da Sie eine zeitliche Beschränkung vermuten lassen. Dagegen sind Titel für Recommendations wie „Ihre nächsten Möglichkeiten zum Stöbern“ das genaue Gegenteil davon.
Schritt 3: Kombinieren und Entscheiden
Nachdem Sie alle Fragen oben beantwortet haben, erhalten Sie einen Cluster an Antworten als Basis für Ihre Entscheidung. Verwenden Sie die Fragen für jedes Recommendation Widget, das Sie auf Ihrer Website anzeigen möchten und beachten Sie den Kontext des jeweiligen Widgets. Der Kontext ist einer der wichtigsten Kriterien, um das Interesse Ihrer Kunden zu wecken.
Es gibt aber natürlich nicht den einzigen perfekten Titel für Recommendations. Sie erhalten eine Auswahl von verschiedenen Titeln, mit denen Sie arbeiten können und deren Performance Sie vergleichen können. Nehmen Sie sich die Zeit und messen Sie die einzelnen Recommendation Widgets, um ihre tatsächliche Performance vergleichen zu können. Überprüfen Sie Ihre Titel und die Widgets in regelmäßigen Abständen, weil z.B. auch saisonale Effekte einen drastischen Einfluss auf die Performance der Titel haben können. Die zeitlichen Abstände hängen von Ihrem Business Case, Saisons, etc. ab. 1 Monat macht als Faustregel sicherlich in den meisten Fällen Sinn.
Gute Beispiele
- „Unsere Auswahl für Sie“: zweifach persönlich, da Ihr Team die Recommendations für den aktuellen Kunden ausgewählt hat
- „Angebote ausgewählt für Sie“: beschreibt spezifisch und individuell, was den Kunden erwartet
- „Kunden, die das gekauft haben, kauften auch“: dies ist eine sehr bekannte Formulierung, die positiv und negativ wahrgenommen werden kann
Schlechte Beispiele
- „Ihnen könnte auch gefallen“: der Kunde erfährt nicht, was ihn erwartet
- „Persönliche Empfehlungen“: sehr allgemeiner Titel und das Wort „persönlich“ könnte für manche Kunden bereits zu direkt sein
- „Kunden, die dies gekauft haben, kauften auch“: wie bereits auch als gutes Beispiel genannt – sehr bekannt und daher nicht auffällig genug für Kunden. Dieser Titel sollte sorgfältig getestet werden, ob er für die jeweilige Zielgruppe funktioniert.
Der Einfluss eines perfekten Titels für Recommendations
Man kann es nicht oft genug wiederholen: der Titel der Recommendations ist einer der ersten Berührungspunkte der Kunden mit den Empfehlungen und daher kann die Wichtigkeit nicht genug hervorgehoben werden. Die Besucher werden den Titel – bewusst oder unbewusst – lesen und entscheiden, ob der Inhalt für Sie relevant ist oder nicht.
Auch interessant: manchmal muss nur der Titel der Recommendations ein klein wenig angepasst werden und die Performance der Empfehlungen verbessert sich um mehr als 100%! Es ist unglaublich, aber Kunden realisieren manchmal die Empfehlungswidgets mit schlechten Titeln gar nicht. Nur durch Verbesserung des Titels mit den oben vorgeschlagenen Regeln kann sich die Performance dann drastisch verbessern. Und das ist nur der Titel: denken Sie darüber nach, was passiert, wenn Sie auch noch die Recommendation Regeln optimieren?
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